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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 379

1859 - Lübeck : Rohden
Xx, §. 8. Verdunkelung des Glanzes unter den letzten Ottonen. 379 geistreiche und ehrgeizige Wittwe. Beide Frauen führten durch Hülfe des trefflichen Willigis, Erzbischof von Mainz, das Reichsregiment mit einer Umsicht und Festigkeit, daß es nur einiger großer Thaten des jungen Königs bedurft hätte, um schnell den Kaiserthron wieder mit seinem frühern Glanze zu umgeben. Aber diese Thaten blie- den aus. Allzu früh war der wohlunterrichtete königliche Knabe, „das Wunder der Welt", in die selbständige Verwaltung seines Reiches eingetreten, allzu unklare und jugendlich überspannte Phantasieen zogen noch durch seine Seele; er setzte sich Ziele, die er nimmermehr errei- chen konnte, nicht mehr wollte er Sachse, nicht mehr Deutscher sein; Grieche von Geburt, Römer durch seine Würde, wollte er Rom wieder zur Hauptstadt der Welt, sich selbst zum altrömischen Imperator ma- chen. Mittlerweile aber, während er seine geringe Lebenskraft in überschwenglichen und unausführbaren Versuchen und Plänen ver- zehrte, wankte ihm schon der Boden unter den Füßen. Vcrrath und Ab- fall zeigte sich an allen Orten. Die Dänen hatten die deutsche Herrschaft abgeworfen, die Wenden das alte Heidenthum wiederhergestellt, Polen, Böhmen und Ungarn sich der deutschen Oberherrlichkeit — zum Theil mit Wissen und Willen des „römischen" Kaisers — entzogen. In Frankreich hatte das neue Königsgeschlecht des Hugo Cap et (seit 987) die letzten Karolinger völlig beseitigt und arbeitete mit Erfolg daran, das weftfränkische Reich von dem deutschen Einfluß gänzlich zu befreien. Italien war von der Südspitze bis zu den Alpen in vollem Aufruhr und kaum konnte die Leiche des kaiserlichen Jünglingö (1002) den wiederholten Anfällen italischer Kriegsfürsien durch seine Getreuen entzogen und über die Gebirge in die Gruft seiner Ahnen hinüberge- rettet werden. Das stolze Gebäude des großen Otto schien mit dem Tode und durch die Schuld seines Enkels zusammenzubrechen. Aber wenn auch die äußere Machtfülle des Kaiserthums von den beiden Jünglingen nicht in ihrem ganzen Umfange gewahrt werden konnte, so haben sie doch anregend und befruchtend auf die innere Ent- wicklung des deutschen Geistes und der Kirche eingewirkt. Schon die Verbindung mit Italien, welche der große Otto eröffnet hatte, die fortwährenden Römerzüge, an welchen fast alle deutschen Fürsten und unzähliges Volk sich belheiligten, mußten die Resie der altrömischen Bildung, die sich noch in Italien erhalten hatten, weithin über die deut- schen Länder'verbreiten. Dazu kam noch die neuangeknüpfte Verbin- dung mit dem griechischen Hofe und die Regentschaft dertheophano und die gelehrte Erziehung, welche der junge Otto empfing. Da sammelten sich von allen Seiten her gelehrte Männer an dem Hofe des jungen Kaisers, da fing man wieder an zu studiren, zu schriftstellern, zu dichten, zu philosophiren. Es wurden wieder künstlerische Versuche

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 409

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 8. Die Zeiten des vierten Kreuzzuges. 409 Rückkehr vorüber, so hielt auch der Herr das widerchristliche Reich nicht mehr aufrecht, sondern übergab es in das Verderben seiner eignen Sündenschuld. Und als in Folge des Todes Saladin's noch einmal im Abendland sich die Hoffnung auf bessere Erfolge regte, als der gewaltige Hohenstaufe Heinrich Vi., Friedrich's Sohn (1190 — 97), noch einmal einen großen Kreuzzug vorbereitete, da griff die Hand Gottes wiederum sichtbarlich und wunderbar ein und legte den kühnsten und mächtigsten der deutschen Kaiser in seiner frischesten Jugendkraft — in dem Augenblick in den Staub, als seine Heere begannen, sich nach dem Morgenlande in Bewegung zu setzen. Schon bei der salischen Kaiserfamilie machten wir darauf auf- merksam, wie sehr ähnlich ihre Geschichte der des ersten großen Kö- nigs- und Kaiserhauses, des sächsischen, verlaufen sei. Noch viel auf- fallender tritt diese Ähnlichkeit bei dem großen Hohenstaufengeschlecht hervor. So wie Konrad Iii. uns wieder an den vorbereitenden Heinrich I. und Friedrich I. an die lange, ruhmvolle und von großen Erfolgen gekrönte Regierung Otto's des Großen erinnert, so sehen wir in Friedrich's Sohne H einrich Vi. ein genaues Ab- bild Otto's Ii. Dieselben jugendlichen Jahre, dieselben hochstreben- den Gedanken, dieselbe geistvolle, obwohl irrende Politik, dieselbe Richtung ihres Strebens nach Unter-Italien, dasselbe unvermuthete Hinweggerafftwerden in der Mitte der stolzesten Entwürfe, dieselbe Un- mündigkeit des hinterlassenen gekrönten Sohnes und der unheilvolle Streit der langen Vormundschaft. Nur ist bei Heinrich Vi. Alles noch stolzer, kühner, großartiger, schwunghafter und erfolgreicher, als bei Otto. Nachdem es Heinrich gelungen war, das Erbreich seiner Gemahlin Constanze, das schöne Neapel und Sicilien, an sich zu bringen und somit Italien von einem Ende bis zum andern seiner Herrschaft zu unterwerfen, fürchtete er sich auch vor keinem Papst mehr. Denn jetzt war ja den Päpsten ihr bisheriger wichtigster Rück- halt gegen alle kaiserlichen Angriffe, das Normannenreich in Süd-Jta- lien, verloren und sogar in die Hände ihrer Gegner übergegangen. So stand es jetzt zwischen Kaiser und Papst. Freunde und Helfer konnten sie sich nicht mehr sein, sie waren nur noch eifersüchtige Nebenbuhler und kämpften mit einander um die Weltherrschaft. So lange die Kreuz- züge noch dauerten, lag die Weltherrschaft unbestritten in der päpst- lichen Hand. Als Kaiser Friedrich und die Könige von Frankreich und England nach Jerusalem aufbrachen, da erwies sich die gesammte abendländische Christenheit noch einmal als ein großes einiges Ganze unter der obersten Leitung des römischen Bischofs. Wie die Regimen- ter eines gewaltigen Heeres strömten die Völker alle nach dem gleichen angewiesenen Punkte hin, um nach dem Willen ihres Kriegsherrn, des Papstes, wider die Feinde der Kirche zu kämpfen. Aber als die Kampfeslust gebüßt war, da zeigte sich bald, daß auch der begeisterte Gehorsam gegen den Papst vorüber war. Er mochte immer neue Auf-

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 419

1859 - Lübeck : Rohden
Xxl §.12. Scheinbare Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Papstic. 419 fassenden Thätigkeit das lautere Wort Gottes in die Häuser getragen und den Herrn und Heiland in die Herzen des Volkes gepflanzt hätten. Wir wollen auch nicht verkennen, daß inanche fromme Ge- müther unter ihnen waren, die solchen Segen wirklich um sich verbrei- teten. Allein das waren nur Ausnahmen. Die Regel war, daß die bettelnden Mönche ihr Ansehen beim Volk und ihre Gewalt über die Gemüther dazu gebrauchten, um Reichthümer für ihre Orden zusam- menzubringen , um den crassen Aberglauben der Reliquien und Heili- genverehrung, die Verdienstlichkeit der guten Werke, den Gehorsam gegen die Anordnungen der Kirche zu steigern und jeden Widerspruch gläubiger Einfalt und innerlicher Frömmigkeit sofort niederzuschlagen. Die Dominicaner wurden mit der Zeit die ärgsten Ketzerrichter, aus ihrer Mitte ging die blutdürstigste Inquisition hervor. §. 12. Scheinbare Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Papst und Kaiser. Als Innocenz Hi. gestorben war, konnte der junge kaiserliche Adler, den er groß gezogen und dem er selber zuerst zum Flug ver- holfen, desto kühner und unbehinderter seine Schwingen entfalten. Denn der neue Papst Honorius Iii. (1216 — 27) war ein milder nachgiebiger Mann, der sich durch die süßen Worte und Versprechun- gen des jungen Kaisers Hinhalten und zur Ruhe sprechen ließ. Aber eben hier beginnt schon unsere Klage, daß der durch Friedrich Ii. erneute Glanz des deutschen Kaiserthums keineswegs so reiner und Heller Art ist, wie wir es von einem deutschen Kaiser erwarten dürften. Deutsche Treue, deutsche Tiefe und Einfalt des Gemüthes finden wir bei diesem Friedrich nicht mehr. Von einer italieni- schen Mutter geboren, hatte er neben den ausgezeichnetsten Anlagen und Herrschertalenten, bei einer hinreißenden persönlichen Liebenswürdigkeit doch so viel sicilianische List und Schlauheit und Zweizüngigkeit, so viel einseitige Verstandesschärfe bei mangelnder Innigkeit und Gerad- heit des Herzens, daß wir Anstand nehmen, ihn noch den unsrigen zu nennen. Auch verbrachte er den größten Theil seines Lebens in Italien. Dort in seinem wunderschönen sicilianischen Erbreich weilte er am liebsten. Seinem Sohne Heinrich, den er zum deutschen König hatte krönen lassen, später seinem Sohne Konrad überließ er die deutschen Angelegenheiten fast allein. Nur selten*), nur wo das Gewicht seiner kaiserlichen Autorität in die Wagschale gelegt werden mußte, kam er über die Alpen. Dagegen verwandte er alle seine Kräfte *) Nach 1220 hat er Deutschland nicht mehr betreten, außer ln den Jabren 123b. 36 und 37. 27*

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 468

1859 - Lübeck : Rohden
468 Xxii. §. 13. Erhebung der östreichisch-burgundisch-spanischen Macht. bereien, und ließ es sogar ruhig geschehen, daß Böhmen und Ungarn, welches Albrecht als Schwiegersohn Siegmund's von den Luxemburgern ererbt hatte, für eine geraume Zeit den Habsburgern wieder verloren ging. Ließ er doch sogar die Ungarn in sein Erb- land einbrechen und ihn selbst zur Flucht aus Wien und aus Oestreich zwingen! Und hätte man es denken sollen, von diesem schwachen, mehrmals gefangenen, jetzt vertriebenen länderlosen Monarchen, der in seinem ©reifenalter manches Jahr als ein armer Flüchtling von einer Stadt Deutschlands in die andere zog und sich von seiner Untertha- nen Tische speisen ließ, sollte ein Enkel stammen, der durch eine leichte Familienverbindung zwei neue mächtige Reiche zu den östrei- chischen Besitzungen des Hauses Habsburg hinzubrachte, und seinem Sohne eine Masse von Ländern überließ, welche die weiteste Aus- dehnung des frühem römisch-deutschen Kaiserthums noch übertraf, Italien, Spanien und die Niederlande in sich begriff und fern im Westen jenseits des Meeres die neu entdeckten Goldländer Amerika's unter das Scepter des deutschen Kaisers und Königs von Ungarn stellte. Von alten Zeiten her hatte es zwischen Deutschland und Frank- reich ein burgundisches Reich gegeben, welches seit den Zeiten der Karolinger seine eignen Könige hatte, hernach durch die übermächtigen salischen Kaiser mit dem deutschen Reiche vereinigt wurde, und endlich zum großem Theil wieder an Frankreich siel. Die südlicheren Theile dieses herrlichen Reichs, die sich früher zwischen Rhone und Alpen fast bis an das Mittelmeer erstreckten, hatten allmälig auch ihren alten Na- men verloren. Gegen den Ausgang des Mittelalters führten nur noch zwei Provinzen jenes erloschenen Reiches den frühem Namen, nämlich die Areigrafschaft Burgund (Franche Comté) und das Herzogthum Burgund (Bourgogne). Jenes war deutsches, dieses französisches Le- hen. Nun war es geschehen, daß die französische Herzogslinie, welche seit 1361 diese beiden Provinzen besaß, theils durch Heirath, theils durch Erbschaft oder Ankauf fast alle belgischen und niederländischen Landschaften erworben hatte, von Luxemburg, Flandern und Amiens an bis nach Holland, Geldern und Friesland hin. Nur das Herzog- thum Lothringen, welches ebenfalls halb deutsches, halb französisches Lehen war, unterbrach den Zusammenhang dieses großen und reichen Gebiets und schied die burgundischen Lande in zwei ungleiche Hälften. Deshalb hatte der letzte Herzog der burgundischen Lande, der kriegeri- sche Karl der Kühne, schon versucht, Lothringen zu erobern und dann sein Gebiet bis in die schweizer Alpen auszudehnen. Aber an der Tapferkeit der Schweizer war er vor Nancy zu Grunde gegangen (1477). Da fügte es sich nun, daß die einzige Tochter und reiche Erbin des söhnelosen Karl, Maria von Burgund, dem schon seit längerer Zeit bevorzugten Bewerber Maximilian von Oestreich,

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 471

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 14. Äliedererhebung Frankreichs rc. 471 Mäßigung und Nüchternheit, Vaterlandsliebe und Selbstverleugnung, kurz aller jener patriarchalischen Tugenden, welche man an den früheren Staaten des classtschen Alterthums bewundert. Aber wie war das allmälig so anders geworden! Bald ward die schweizerische Eidgenos- senschaft allen ihren Nachbarn furchtbar und widerwärtig, nicht so sehr durch ihren Waffenmuth und ihre Unwiderstehlichkeit, als viel- mehr durch ihren Uebermuth, ihre Fehdelust, ihre Herrschsucht, ihre Nichts achtende Rücksichtslosigkeit, wo es galt, den eignen Vortheil zu wahren. Schon begannen sie, trotzend auf ihren Kriegsruhm, auch über ihre Landesgrenzen hinauszugehen, um in fremdem Sold, für fremdes Interesse, eine käufliche Schaar, gegen fremde Feinde zu fech- ten. Da hatte sie Frankreich gefangen. Von aller Verpflichtung gegen Deutschland wußten sie sich loszumachen. Sie wollten we- der zur Reichssteuer noch zum Reichsaufgebot künftig mehr zugezogen werden, unter den höchsten deutschen Gerichtshof wollten sie sich nicht stellen. Dagegen mit Frankreich hatten sie bereits 1474 jenenver- hängnißvollen Vertrag geschlossen, wonach sie ihre gesammte Jugend für hohe Kaufsummen und Jahrgelder in den Dienst des französischen Königs verkauften. Von jetzt ab sehen wir die abtrünnigen Söhne des deutschen Reichs nicht bloß im Innern Frankreichs gegen die Feinde der französischen Krone, sondern auch draußen in Frankreichs Solde gegen ihre deutschen Brüder fechten. Nachdem sie 1491 Kö- nig Karl Viii. auf seinem Eroberungszuge nach Neapel begleitet haben, helfen sie Ludwig Xu. das deutsche Reichslehen Mailand und Genua gewinnen und Venedig demüthigen. Dann wandten sie sich einen Augenblick von dem allzu sparsamen König ab und verkauf- ten sich an den kriegerischen Papst Julius Ii., der ihnen größere Summen bot, um gegen die Franzosen zu kämpfen. Nach einiger Zeit ließ ein Theil von ihnen sich doch wieder von Frankreich gewin- nen, während der andere Theil noch auf Seiten der Gegner blieb. Schon fochten unter den entgegengesetzten Bannern Schweizer gegen Schweizer. Die einst so freiheitsftolzen Söhne des Gebirges ließen für Geld sich herbei, den Gladiatorensklaven der Römer gleich, nach dem Befehl ihrer fremden Herren das eigne Blut im Bruderkampf wider einander zu verspritzen. Die Wiedererhebung Frankreichs aus dem tiefen Verfall, in wel- chen die englischen Kriege es gestürzt hatten, beginnt mit den letzten Jahren König Karl's Vii. Durch etliche wohlgewählte und klug vollendete Einrichtungen stellte er die französische Königsmacht, und damit die Macht ganz Frankreichs wieder auf eine Höhe, zu der die

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 436

1859 - Lübeck : Rohden
43g Xxii. §. 3. Deutschlands Wiedererhebung aus tiefster Verwirrung. mächtigen Herrn und wirklichen Obern mehr über sich leiden woll- ten, zwei Fremdlinge zu gleicher Zeit zu deutschen Königen erhoben wurden, der gelehrte Alfons von Cast i lien und der reiche Ri- chard von Cornwallis — da ging auch die letzte Spur einer wirklichen Königsgrwalt in Deutschland verloren. Freilich regiert haben diese fremden Fürsten, von denen der eine niemals, der andere nur auf kurze Zeit den deutschen Boden betrat, genug und übergenug in Deutschland. Besonders Richard bat genug Befehle erlassen, Urkunden ausgestellt, Schenkungen gemacht, Rechte verliehen, aber Alles auf Kosten des Reichs und zur Verminderung der könig- lichen Macht- Alle königlichen Vorrechte kamen nach und nach in die Hände untergeordneter Gewalten; die vornehmeren Fürsten wur- den so gut wie selbständig, und die geringeren wollten nicht Zurück- bleiben. Wie die Herzöge, Markgrafen, Landgrafen u. s. tt)., so wur- den auch die Bischöfe und Aebte reichsunmittelbar, d. h. sie galten selber als Herzöge und hatten die Grafenrechte in ihrem Gebiete, ohne daß irgend ein Höherer über ihnen gestanden hätte, außer dem König. Ja auch einzelne Genossenschaften, Vogteien und Städte er- langten dieselben Rechte. Alle organische Gliederung des Lehenreiches hörte auf, es blieb nur eine große Menge gleichberechtigter Fürsten und Stände neben einander. Aber in dem Uebermaß des Nebels lag auch die Noihwendigkeit und das Mittel der Heilung. So konnte es, das fühlte Jeder, nicht länger fortgehen, die „kaiserlose schreckliche Zeit" mußte ein Ende nehmen. Und wunderbar lenkte der Herr die Herzen der Wähler, als sie 1273 in Frankfurt zusammentraten, um den deutschen Landen ein neues Oberhaupt zu geben. Sie wollten einen ja nicht allzu mächtigen Mann, der ihnen mit dem vollen Nachdruck königlicher Machtfülle hätte entgegentreten können, und erwählten — Rudolf von Habsburg. Gerade dieser Mann aber war es, der nach Gottes wunderbarem Rathschluß nicht bloß dazu bestimmt war, eine neue, bessere Zeit über Deutschland herbei- zuführen, sondern auch jenes große und ruhmvolle Reich zu gründen, welches deutsche Sitte und Bildung bis tief in den fernen Osten verbreiten und Jahrhunderte hindurch die festeste Stütze unseres Va- terlandes sein sollte. An der biedern und frommen Heldengestalt Rud olf's von Habs- burg erwärmt sich wieder unser deutsches Herz. Das war ein Fürst von altem Schrot und Korn, ein Muster deutscher Redlichkeit und Treue, nüchtern, ernst, besonnen, strenggerecht und doch so mild, freund- lich und herablassend. Sein Andenken ist in unzähligen Liedern und

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 500

1859 - Lübeck : Rohden
500 Xxiii. §. 7. Bekenritniß und Bündniß der Evangelischen. zertreten; ihnen ist nur wohl unter den Ruinen zerstörter Herrlichkeit, sie gedeihen nur in verwüsteten, zu Grunde gerichteten Ländern. Und diese Unholde hatten angefangen, auch unser deutsches Vaterland zu bedrohen. Schon war Ungarn ihre Beute geworden. Auf dem Schlachtfelde von Mohacz hatte der letzte König aus Dem Stamm der Jagellonen (1526) fein Leben verloren. In Ofen hatte der stolze Sultan Soliman eine Zeitlang seinen Sitz genommen; den ehrgeizi- gen und gewissenlosen Johann Zapolpa, den Fürsten von Sieben- bürgen, hatte er zu seinem Vertreter und Statthalter in Ungarn ein- gesetzt. Da nun aber König Ferdinand sich die ungarische Krone auf's Haupt zu setzen wagte, brach der zürnende Großherr mit seinen Hunderttausenden wieder hervor aus seiner Hauptstadt, über- schwemmte und verwüstete Ungarn unv lagerte sich im Herbst 1529 vor Wien. Da gerieth das ganze deutsche Volk in Schrecken. Die Protestanten, obgleich sie eben erst auf dem Reichstag zu Speier vom König Ferdinand und seinen Rathen so ungnädig behandelt und aus dem Friedeil des Reichs ausgeschlossen waren, vereinigten ihre Fähnlein und ihr Geschütz mit den Katholischen, um die „fremden Teufel" die Donau hinunterzujagen. Und schon hatten die Janitscharen vor Wien's Mauern den Muth verloren. Wie oft hatten sie gestürmt und waren immer mit schwerem Verlust zurückgeworfen. Soliman sah, daß ihm hier seine Grenze gesetzt sei, und wich zurück. Aber schon 1532 be- wegte er sich mit größeren Heeresmassen abermals gegen die deutschen Grenzen. Kurz vorher war, wie wir wissen, der Reichstag zu Augs- burg gehalten, der sch m alkald i sch e Bund geschlossen; das deutsche Reich war in einer schweren Spaltung begriffen. Soliman hatte darauf gerechnet, die Deutschen wider einander zu Felde liegend zu finden; er meinte, dies Mal würde kaum ein Grenzhüter da sein, ihm Widerstand zu leisten. Wie hatte er sich verrechnet! Daö größte und schönste Heer, welches Deutschland seit geraumen Jahren aufgebracht, stand ihm gegenüber. Er wagte nicht es anzugreifen. Nach wenigen Versuchen, in Steiermark einzudringen, um dort zu plündern, hatte er sich entschlossen, zurückzugehen, ohne auch nur das Mindeste von seinen großen Entwürfen in's Werk gesetzt zu haben. Woher nun diese Kraft und Einigkeit der Deutschen? Nicht durch die Nachgiebigkeit der katho- lischen Fürsten; die wollten wenigstens das gerichtliche Verfahren gegen die Protestanten durchaus beibehalten wissen, mochte auch das Reich dar- über zu Trümmern gehen. Es war vielmehr die Besonnenheit des Kai- sers, welcher auch den Unwillen der katholischen Fürsten nicht scheute, als die Noth de§ Augenblicks eine größere Nachgiebigkeit gegen die Prote- stanten forderte, und es war die Vaterlandsliebe der Protestanten, die nach Luther's ernster und begeisterter Aufforderung sich wie Ein Mann gegen die Türken aufmachten, ohne mit berechnender Klugheit die schwie- rige Lage des Kaisers und seines Bruders zu benutzen, um mehr als Sicherheit, Ruhe und Frieden von ihnen zu begehren. Sie waren zu- frieden, wenn sie geduldet wurden.

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 491

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiii. Z. S. Hemmungen und Spaltungen in Deutschland und der Schweiz. 491 der Hakenbüchse der Fußsoldaten nicht mehr Stand. Aber jetzt eben stellte sich dem schweizerischen Fußvolk ein deutsches entgegen. Der deutsche Lanzknecht erscheint, zumeist vom Pstuge her oder aus der Werkstatt; um Sold dient auch er; wo die Trommel gerührt wird, da stellt er sich ein, empfängt sein Laufgeld und folgt der Fahne in das fremde Land; vielleicht kehrt er mit Beute beladen wieder heim. Aber er dient nicht jedem Fremdling. Seinen deutschen Führern folgt er, im Dienst seines deutschen Fürsten. Georg und Caspar Frunds- berg, Sittich, Reisach, das sind die Namen der deutschen Helden, Führer der Lanzknechte, welche für Karl V. Mailand eroberten, die Franzosen und Schweizer bei Bicocca zurückwarfen, König'franz I. bei Pavia besiegten. Neben ihnen glänzen die Namen von Karl's italienischen und spanischen Feldherren Colon na, Lannoy, Pes- cara, Leyva. Fast ist es uns leid, diesen edlen Namen auch noch den eines französischen Berräthers anreihen zu müssen, des Karl von Bourbon. Er wollte dem Kaiser das ganze südöstliche Frankreich in die Hände spielen. Aber der Berrath trug schlechte Frucht. Der Berräther mußte fliehen und Kaiser Karl's Heer wurde aus Frank- reich zurückgedrängt. Desto glücklicher und erfolgreicher kämpfte er in Italien. Bei Pa via wurde Fra nz I. selber gefangen (1525). Der ritter- liche, bisher von hellem Siegesruhm umstrahlte König ward nach Ma- drid gebracht zu diesem jungen Kaiser, der damals noch kaum das Schwert gezückt, im Rath, wie im Felde unerfahren schien, dessen Mi- nister für ihn regierten und dessen Feldherren für ihn glorreiche Siege gewannen. §. 5. Hemmungen und Spaltungen in Deutschland und der Schweiz. Wäre das deutsche Reformationswerk in dem vorhin geschil- derten gedeihlichen Fortgang geblieben, so wäre unser edles Volk nim- mermehr durch jenen tiefen Riß zerspalten worden, der ihm jetzt mit- ten durch das innerste Mark des Lebens geht. Nimmer wäre Deutsch- land in eine katholische und eine evangelische Hälfte auseinandergefal- len. Daß es dennoch geschehen ist, ist das Werk des Papstes, ist die geheime List des päpstlichen Abgeordneten, der gleich nach jenem Reichs- tag von 1524 etliche süddeutsche Fürsten zu einem katholischen Bündniß überredete, und die Wirkung päpstlicher Anmahnungen an den Kaiser, wonach dieser die angekündigte deutsche Kirchenversamm- lung gänzlich und bei schwerer Strafe untersagte. So wurde durch päpstlichen Einfluß die deutsche, der Reformation zugewandte Einhel- ligkeit zerstört. Mit großen Opfern wurden jene abtrünnigen Fürsten erkauft. Kirchliche Rechte, welche sonst der Papst um keinen Preis würde aus den Händen gegeben haben, wurden jetzt diesen Herzogen von Bayern zugestanden. Sie durften Bischöfe absetzen und einsetzen,

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 555

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §.11. Das Ende der Gegenreformationen rc. 555 genen Blicken ein neuer Hoffnungsstern für Deutschlands Zukunft auf. In Brandenburg war 1640 der große Hohenzoller Friedrich Wilhelm hervorgetreten, den man mit Recht den großen Kurfürst genannt hat. Er fand sein Kurfürstenthum in einem Zustande, daß es fast unmöglich schien, dies ausgemergelte, bis auf den letzten Tropfen ausgesogene, aller seiner Reichthümer und der Hälfte seiner Bewohner beraubte Land noch wieder zu einem wirthlichen und mächtigen Reichs- gebiet zu machen. Friedrich Wilhelm übernahm diese Aufgabe und hat ste durchgeführt. Er begann mit der Bildung eines eignen festbesoldeten, wohlgeschulten Heeres, welches den Schweden wie den Kaiserlichen, die in gleichem Frevelmuth im Brandenburgischen zu Hausen pflegten, Achtung gebot. Dann schloß er einen Waffenstillstand mit den Schweden und brachte, während die übrigen deutschen Länder noch unter der blutigen Geißel des Krieges seufzten, allmälig Ruhe und Ordnung in sein zerrüttetes Land zurück. Er wußte Ostpreußen, welches er noch von Polen zu Lehen trug, in ein unabhängiges Besitz, thum zu verwandeln und verband es mit Brandenburg und mit Ven westlichen Provinzen Cleve, Mark und Ravensberg, sammt den im osna- brückschen Frieden gewonnenen Stiftern Minden, Halberstadt und Mag- deburg nebst Hinterpommern durch weise Einrichtungen zu einem Staatsganzen, welches allmälig zu dem Ansehen und der Selbständig- keit einer europäischen Großmacht sich entwickeln sollte. Kraft, Frische, Gedeihen, Erneuerung des Wohlstandes, eine Achtung gebietende Macht zu Lande und zur See, das Alles finden wir in Friedrich Wilhelm's Gebieten, wie sonst nach dem dreißigjährigen Kriege in keinem deutschen Lande weiter. Er ist aber nicht bloß der Gründer der preußischen Größe, sondern auch der Wiederhersteller deutscher Ehre. Denn er war der einzige und der erste deutsche Fürst, welcher den übermüthigen Schweden und Franzosen wieder nachdrückliche Be- weise deutscher Tapferkeit und Kriegsüberlegenheit gab, so am Rhein, so in Polen, vor Warschau, ganz absonderlich aber in der ruhmreichen Schlacht bei Fehrbellin 1675. §. 11. Das Ende der Gegenreformationen und der re- ligiösen Bedrückungen. Der dreißigjährige Krieg, sahen wir, war keineswegs ausschließlich oder auch nur vorzugsweise ein Religionskrieg gewesen. Eben so sehr, ja mehr noch war er von allem Anfang an ein Kampf um die kai- serliche Macht, dann ein Kampf um den schwedischen Einfluß, endlich ein ganz gewöhnlicher Räuberkrieg, wo es sich um Nichts weiter han- delte, als dem Feinde einen Strich Land abzugewinnen. Schon gleich anfangs, mehr noch gegen das Ende hin dienten im kaiserlich wallen- steinischen Heer ebensoviel Protestanten, wie im mansfeldischen und anhaltischen Heerhaufen Katholiken. Nach Gustav Adolf's Tode wurde das wilde Durcheinander noch allgemeiner und ärgerlicher, am Ende kam's so weit, daß in den meisten Gefechten Katholiken auf

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 603

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 8. Napoleon, die Geißel Gottes über die Welt. 603 der aufzurichten. Es ließ sich auch einen Augenblick so an. Napo- leon schien im eignen Lande so viel zu thun zu finden, durch Her- stellung einer kräftigen Ordnung in allen Provinzen so in Anspruch genommen, daß er selber für jetzt gar keinen Krieg wünschen konnte. Und doch, wie hätte zwischen dem anmaßlichen Emporkömmling Na- poleon und der allezeit im Trüben fischenden Handelspolitik Eng- lands ein dauernder Friede bestehen können? Wie hätten die übri- gen Mächte, namentlich Oestreich und Rußland, bei dem wieder aus- gebrochenen Kriege längere Zeit müßige Zuschauer bleiben können? Schon 1803 brach der englisch-französische Krieg wieder aus, und da die französischen Flotten nicht im Stande waren, dem englischen Jnselreich nahe zu kommen, so mußte die Landarmee gegen Hannover mar- schiren, denn die Kurfürsten von Hannover saßen seit 1714 auf dem englischen Königsthron. Daß er damit das Gebiet und die Rechte des deutschen Reichs verletzte, kümmerte den Consul natürlich gar nicht. Denn das deutsche Reich eristirte in seinen Augen gar nicht mehr (vollends nach den Schlachten von Ulm und Austerlitz und dem Frie- den zu Preßburg 1805), oder diente ihm nur zum erwünschten Spiel- raum für die große Scheere, mit der er stets geschäftig war, die Län- der nach einem neuen Muster zuzuschneiden und eine neue geogra- phische Mode aufzubringen. Und Rechte? Wo hätte sich jemals Napoleon um Rechte bekümmert? Er kannte weder göttliche noch menschliche Rechte, er kannte nur seine Laune, seinen Ehrgeiz, seinen Vortheil, seine Willkür, er war, so möchte man sagen, die fleischge- wordene Selbstsucht in eigner Person. Mit festem Schritte stieg er soeben die Stufen des Thrones hinan, nach welchem seine Herrsch- gier schon so lange getrachtet hatte. Schon 1802 hatte er sich zum lebenslänglichen Eonsul ernennen lassen, aber der Titel genügte ihm noch nicht. Es mußte etwas Glänzendes, Ungewöhnliches, Seltsames sein, womit er die Franzosen köderte, den Pöbel aller Länder blendete, die Mächtigen lähmte und über Alles, was sonst auf Ehrfurcht und Gehorsam auf Erden Anspruch machte, sich kühnlich hinweghob. So redete er denn seinen Soldaten und Unterthanen vor, das Königthum sei für immer abgeschafft; denn das Königthum sei Tyrannei, Will- kürherrschaft, Knechtung der Völker. Aber das Kaiserthum, das sei die rechte Freiheit, Wohlstand, Macht, Ehre; kurz, alle Glückseligkeit der Völker liege iin Kaiserthum, wohlgemerkt, in Na pol con's Kai- serthum verschlossen. Und dann ließ er sich von den wedelnden und schmeichelnden Speichelleckern förmlich bitten, wie um eine große Gunst, daß er doch Frankreich zu dem Gipfel alles Glückes emporheben und
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